King Tubby war neben Lee Scratch Perry Miterfinder des Dub Reggae, einer Produktionstechnik, bei der fertige Musikstücke nachträglich in ihre Bestandteile zerlegt und unter Verwendung bestimmter Soundeffekte zu etwas Neuem geformt wurden. Dr. John vermochte es, eine allumfassende Synthese der Populärmusikgeschichte seiner Geburtsstadt New Orleans herzustellen. Ähnlich wie Matthew E. White das Erzählgeschick der Country Music und Souleleganz verbindet. Mit überwältigender Wirkung, "Big Inner", sein Debütalbum, avanciert zum Verkaufsschlager und Kritikerliebling.
Sowohl vom Cover her als auch stilistisch nicht viel anders der Albumnachfolger "Fresh Blood". Die nächsten sechs Jahre dann ausgefüllt mit Produzententätigkeiten und Co-Autorenschaften unter anderem für seine ehemalige High-School-Kommilitonin Natalie Prass sowie Lonnie Holley. Ein Erfahrungsschatz, der "K Bay" zu Gute kommt. Das Album verrät einen beachtlichen Reifeprozess, neben Country und Soul werden auch Disco und Glamrock angezapft. Manchmal klingt es, als seien Willie Nelson, Isaac Hayes und Roxy Music zu gemeinsamen Sessions verabredet gewesen. Mehrere der insgesamt elf Songs widmen sich seiner neuen Lebensgefährtin, der Judy aus dem gleichnamigen Song. "Only In America/When The Curtains Of the Night Are Peeled Back" kommentiert den Alltagsrassismus in God's Own Country.
BG/TM
Matthew E. White
"K Bay"
(Domino; 10.9.2021)
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