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Matthew E. White: Mit vereinten Kräften zum Gesamtkunstwerk

Bist du Amerikaner und obendrein in den Südstaaten geboren, bringt dir Daddy beim Angeln bei, wie ein Galgenstrick korrekt zu knüpfen ist. Wofür der gut sein soll, lernst du von den lieben Nachbarn, die in weißen Bettlaken und Spitzhüten nachts Angst und Schrecken verbreiten. Soweit die Botschaft von Matthew E. Whites "Only In America". Der Song, erschienen 2021 auf seinem Album "K Bay", bedient sich bei den Besten ihres Fachs. Das Intro angelehnt an Randy Newman, der Rest an Curtis Mayfield und feiert Ikonen der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Mit vereinten Kräften wurde "Only In America" in ein Gesamtkunstwerk verwandelt.

Hampton Boyer, ein aufstrebender Vertreter der bildenden Kunst und wie Matthew E. White in Virginia geboren, fertigte auf Grundlage des Songs einen Videoclip, der in bewegenden Bildern Polizeigewalt gegen Amerikaner schwarzer Hautfarbe und Alltagsrassismus thematisiert. Objektkünstler Lonnie Holley aus Birmingham, Alabama, dessen EP "Broken Mirror: A Selfie Reflection" bereits von Matthew E. White produziert wurde, tritt als Gastsänger in Erscheinung. Um knapp zehn Minuten erweitert, ergibt "Only In America" jetzt ein episches Werk ähnlich "Papa Was A Rolling Stone" oder "Masterpiece" von den Temptation.
Bernd Gürtler/TM
 


Matthew E. White
"Only In America"
(Domino; 16.8.2022 digital) 


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Foto: Dylan Rozzelle

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