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Staples Jr. Singers: Unterwegs im Auftrag des Herrn

Etwas anderes als Gospel stand bei den Staples Jr. Singers nie zur Debatte und noch heute verrät ihre Darbietung viel über die Herkunft des Southern Soul der sechziger Jahre von Stax Records & Co. Spät, aber noch rechtzeitig zu Lebzeiten von Edward Brown, R.C. Brown und Annie Brown Caldwell, wird dem Geschwistertrio aus Aberdeen, Mississippi die Anerkennung zuteil, die längst fällig war.

Hätten aufmerksame Schallplattensammler und Musikarchäologen in den Zweitausendzehnerjahren kein Gospelrevival in den USA angestoßen, wer weiß, die Staples Jr. Singers wären sicherlich nie bei North Sea Jazz, bei Peter Gabriels WOMAD Festival oder in Roskilde aufgetreten. 1975 erschien ihr Debütalbum in einer vinylen Miniauflage, dann verlor sich die Spur im Alltagstrubel. 2022 besorgen Luaka Bop Records eine Wiederveröffentlichung von "When Do We Get Paid", unter dem Titel "Searching" erscheint 2024 Album Nummer zwei mit neuen Originalsongs.

Ihrer Europatournee im Herbst desselben Jahres, schicken die Staples Jr. Singers eine epische Neufassung des Titelsongs zu "When Do We Get Paid" voraus. Das Zwanzigminutenstück ein beredtes Zeugnis des irdischen Jammertals, dem sich Amerikaner schwarzer Hautfarbe damals wie heute ausgesetzt sehen. Eingespielt wurde im Message Center von West Point, Mississippi, dem Stammgotteshaus der Gospelveteranen.
Bernd Gürtler/TM


Staples Jr. Singers
"When Do We Get Paid"
(Luaka Bop; 13.5.22)


Staples Jr. Singers
"Searching"
(Luaka Bop; 14.6.24)


Staples Jr. Singers im Netz
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Konzerte
12.10.24 Nancy, Jazz Pulsations
13.10.24 Leuven, Het Depot
15.10.24 Prag, Palac Ackropolis
16.10.24 Toulouse, Jazz sur son 31
11.10.24 Stockholm, Jazz Festival
19.10.24 Göteborg, Clandestino
20.10.24 Kopenhagen, Distillery
21.10.24 Malmö, Inkonst
24.10.24 Oslo, Cosmopolite
25.10.24 Helsinki, Savoy Theatre
27.10.24 Cork, Cork Jazz Festival
 

Foto: Eliza Grace Martin

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