Max Adler, Sohn jüdischer Emigranten, die Deutschland um 1850 den Rücken kehren, war Orchestergeiger und somit ebenfalls Musiker, bevor er Vizepräsident der in Chicago beheimateten Warenhauskette Sears, Roebuck and Co wurde, deren Versandhandelssparte angehende Blueskoryphäen des Mississippi Deltas mit preiswerten Akustikgitarren versorgen sollte. Nachdem 1928 in den Ruhestand getreten, spendiert der erfolgreiche Geschäftsmann Chicago 1930 ein Planetarium, das erste der USA überhaupt.
Im Rahmen eines einmaligen Konzertprojekts wurden nicht wie sonst üblich die Planeten auf ihrer Umlaufbahn an die Kuppelinnenseite projiziert, sondern Rob Mazureks Videoinstallationen. Und in den Raum gemalt von einer neunköpfigen Besetzung aus Schlagzeug, Bass, Flöte, Cello, diversen Keyboards und Rob Mazureks Trompete ein zauberhafter abstrakter Free Jazz. Als Vorlagen dienten Stücke des Vorgängeralbums "Lightning Dreams". Muss ein Riesenspektakel gewesen sein, wäre man gern dabei gewesen.
Bernd Gürtler/TM
Rob Mazurek
"Live At The Adler Planetarium"
(International Anthem; 27.9.24)
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