Mitte der Zweitausendzehnerjahre veröffentlichen Pink Floyd das Werkschauboxset "The Early Years 1965-1972". Ein Großteil des Materials wird überhaupt das erste Mal offiziell zugänglich gemacht und beschreibt eindrucksvoll die Metamorphose von der bluesbegeisterten Nachspielcombo, die Slim Harpo und Bo Diddley covert, dann eigene Songs im Stil der Kinks schreibt und schließlich Unikate wie "Arnold Layne", "See Emily Play" oder "Interstellar Overdrive" vorlegt. Lana Topham war federführend bei dem Projekt, den Schlussstein setzt mit achtjähriger Verspätung "Live At Pompeii".
Der Konzertfilm zeigt Pink Floyd bei ihrem Auftritt ohne Publikum 1971 im Amphitheater der antiken Ruinenstadt unweit von Neapel. Zwei Kinofassungen gibt es bereits, wovon die zweite, um zusätzliche Filmsequenzen aus den Londoner Abbey Road Studios von sechzig auf achtzig Minuten Gesamtlaufzeit erweitert, auch als VHS-Kassette und DVD Verbreitung fand.
Sowohl die sechzigminütige Musik als auch die entsprechende Filmversion sind zwar Bestandteil des "The Early Years"-Boxsets, inzwischen aber wohl längst wieder überholt. Im Archiv von Pink Floyd konnte Lana Topham die Fünfunddreißigmillimeteroriginale des Filmnegativs ausfindig machen. Einem 4K-Scan unterzogen, dürfte das die Bildqualität deutlich verbessern. Der Musikremix oblag Steven Wilson, auch ein wahrer Meister auf seinem Gebiet. Ab dem 24. April läuft die restaurierte Neufassung in ausgewählten Kinos unter dem Titel "Pink Floyd At Pompeii-MCMLXXII". Am 5. Mai erscheinen Blu-ray und DVD beziehungsweise CD und Doppel-LP, denn neu ist auch, dass die Musik unabhängig vom Film angeboten wird. Wer "Live At Pompeii" auf Tonträger suchte, musste sich bislang mit dubiosen Bootlegs behelfen.
Bernd Gürtler/TM
Pink Floyd At Pompeii – MCMLXXII (Sony/Legacy; 2.5.25)
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