Nach der High School studiert La Yegros Operngesang, zuerst am Konservatorium ihrer argentinischen Heimatstadt Morón, später im zwanzig Kilometer östlich gelegenen Buenos Aires. Sie findet Anschluss an die Theatertruppe Da La Guarda, wo ihr King Coya begegnet, der bürgerlich Gaby Kerpel heißt, aus den Anden im nördlichen Argentinien stammt und sich zur Aufgabe gemacht hat, kolumbianische Cumbia mit argentinischer Folklore und Elektronik zu verbinden. Ihre Partnerschaft gerät dermaßen vielversprechend, dass ZZK/Waxploitation Records in Los Angeles aufmerksam werden und 2013 "Viene de Mi" veröffentlichen.
Auch jenseits Argentiniens ist die Resonanz überwältigend. Die britische Tageszeitung The Guardian erklärt La Yegros kurzerhand zur "Queen Of The Scene", "Feminine, joyous and tropical. It's a revolution you can dance to", jubelt das Londoner Stadtmagazin Time Out. New York Music Daily entdeckt eine "Wickedly Fun Cumbia Dance Party". Worin genau die Stilanleihen bei argentinischen beziehungsweise lateinamerikanischen Musiktraditionen bestehen, ist weniger von Belang als vielmehr der Umstand, dass ihre Songs Freude in den dauerkrisengeschüttelten Alltag bringen. Wer die knapp vierzig sonnigen Minuten von "Haz" als nicht ausreichend empfindet, kann bis November 2025 in der Mediathek von Arte einen Konzertmitschnitt aus dem Pariser Cabaret Sauvage abrufen.
Bernd Gürtler/TM
La Yegros
"Haz"
(X-Ray; 29.3.24)
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Konzerte
20.11.24 Berlin, Gretchen