Geboren in London, verbringt Jojo Orme ihre Kindheit und Jugend im südwestenglischen Cheltenham. Ein Lebensabschnitt, der wenig Anlass zu freudvollen Erinnerungen bietet. Bei Interviewverabredungen berichtet die Tochter eines afghanisch-pakistanischen Vaters und einer dänisch-chinesischen Mutter von gewalttätigen Übergriffen im Elternhaus und dass sie im Alter von vierzehn Jahren einer Pflegefamilie überstellt wird, die sie mit sechzehn verlässt, um bloß endlich auf eigenen Füßen zu stehen, selbst wenn das bedeutet, sich zeitweise mit Betteln und Sozialhilfe durchschlagen zu müssen. Zum Rettungsanker wird der Gedanke, dass sie schon immer Musikerin werden und ihr Erlebtes irgendwann in Songs verarbeiten wollte. Genauso kommt es, nachdem sie am South Gloucestershire And Stroud College Musikproduktion studiert und die Missgunst der männlichen Mitbewerber hinter sich gelassen hat, via Instagram ein Kontakt zu Dan Carey zustande kommt, dem Produzenten von Kae Tempest, Black Midi oder Wet Leg.
Mit ihrem Mentor teilt Jojo Orme eine Begeisterung für Schwarzweißfotografie. In den Bilderüberlieferungen des Zweiten Weltkriegs entdeckt sie Gleichnisse für die eigene, schlimme Vorgeschichte. Besondere Wertschätzung gilt den Piloten der Royal Air Force mit ihren Spitfires. Anlässlich von Jojo Ormes Debüt-EP "A Comforting Notion" von 2023, verkauft die britische Modellbaufirma Airfix eine nach ihre benannte Sonderedition seines Spitfire-Modellbaukastens. "Warplane" 2025 vom Debütalbum "Glutton For Punishment" widmet sich Hugh Gibson Gordon, einem Royal-Air-Force-Piloten, der 1940 im Alter von zwanzig Jahren im Kampfeinsatz sein Leben verlor. Sofern es ihre Zeit erlaubt, leistet Jojo Orme Freiwilligendienste im Londoner Royal Air Force Museum. "Hello darkness, my old friend", sagt die Künstlerin und ringt der Düsternis heitere Seite ab. Mit dem gewöhnlichen Dark Wave hat ihr Gothic Noir rein gar nichts gemeinsam.
Bernd Gürtler/TM
Heartworms
"Glutton For Punishment"
(PIAS; 7.2.25)
Heartworms im Netz
Website | Facebook | Instagram | Twitter | YouTube | Spotify | Deezer | Apple | Bandcamp
Beatpol im Netz
Website | Facebook | Instagram | Twitter
Polimagie Festival 2025
Mittwoch 9.4./Ostpol
Carsick (UK)
Dino Brandão (CH)
Ramkot (B)
Donnerstag 10.4./Beatpol
Fat Dog (UK)
Snapped Ankles (UK)
Wrest (UK)
Use Knife (B)
Freitag 11.4./Beatpol
Blood Red Shoes (UK)
Squid (UK)
Cash Savage & The Last Drinks (AUS)
Endless Wellness (A)
Girl Scout (S)
Samstag 12.4./Beatpol
Los Bitchos (UK)
Big Special (UK)
Cosmo Sheldrake (UK)
Burnout Ostwest (D)
Heartworms (UK)
Sonntag 13.4./Beatpol
Nick Waterhouse (USA)
James Leg (USA)
Engin (D)