|   Rezension

Ekiti Sound

Drum Money

(Crammed Discs)

Laut Eigenwerbung des Schallplattenlabels die vielversprechendsten Sendboten der neuen afrikanischen Elektronikmusik. Das Jurorenkollektiv des Preises der deutschen Schallplattenkritik urteilt ähnlich euphorisch und platziert den Debütlangspieler "Abeg No Vex" 2019 auf einer seiner Shortlists. Der Mann hinter Ekiti Sound, bei dem die Fäden von Anbeginn zusammenlaufen, heißt Leke Awoyinka, stammt aus Lagos und pendelt seit Kindertagen regelmäßig zwischen Nigerias einstiger Hauptstadt und London. Eine Kulturmixerfahrung, die Wirkung zeigt.

Seine musikalische Kinderstube, verriet Leke Awoyinka gegenüber dem Webmagazin 15 Questions, sei geprägt gewesen von Notorious BIGs "Ready To Die", George Gershwins "Porgy & Bess", der Hookline aus Big Daddy Kanes "Pimpin Aint Easy", der Tanzschrittfolge zu "Thieves In The Temple" von Prince und dem Singen des Refrains aus Fela Kutis "Teacher Don't Teach Me Nonsense".

Unter dem Dach der Projektformation Ekiti Sound, verbindet er Rapgesang und Rhythmusmuster des HipHop, das Melodieverständnis amerikanischer Musicalklassiker und die fetten Blechbläser des Afrobeat mit europäischen Clubklängen und zeitgenössischer Elektronik.

"Drum Money" zündet ein einzigartiges Stilfeuerwerk. Kein Stück gleicht dem anderen, jede Songidee wird zu einem Unikat geformt und das Beste daran ist, dass die investierte Mühe keinerlei Selbstzweck bedient. Das melancholische "Raindrops" erzählt von einem Londoner Nieselregentag, "Story, Story" davon, wie Leke Awoyinka in New York vergeblich versuchte ein Schallplattenlabel für seine Musikkreationen zu interessieren, bei "Chairman", obwohl in einer afrikanischen Muttersprache dargeboten, kann sich nach dem Anschauen des begleitenden Videoclips jeder denken, worum es geht. Generell gilt, die "4 pillars of Ekiti Sound are culture, love, identity and family". Sensationelles Album, jede andere Einschätzung liefe auf üble Nachrede hinaus!
Bernd Gürtler/TM


Ekiti Sound
"Drum Money"
(Crammed Discs; 23.6.2023)


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Foto: DJ Breeze

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