|   Rezension

IzangoMa

Ngo Ma

(Brownswood)

Kein Unbekannter die eine Hälfte des Kernduos von IzangoMa. Sibusile Xaba brachte mehrere Soloalben unters Hörervolk, bevor er mit Ashley Kgabo, einem gefragten südafrikanischen Beatentwickler und Produzenten, gemeinsame Sachen machen wollte. Die beiden betreiben ihre Band als noch oben offenes Künstlerkollektiv, das im Bedarfsfall auf fünfzehn Mitglieder anwachsen kann und imstande ist etwas hervorzubringen, wovon das Schallplattenlabel im Presseinfo zu "Ngo Ma" als "cosmic sgubhu with the alchemic powers of Sun Ra mixed with township styles from pantsula to bubblegum" schwärmt.

Schon der Eröffnungssong "Agenda Remember" mit seinem hymnischen Gesang, dem Synthesizergezwitscher, den sowohl ausschwingenden als auch hingeträufelten Klaviernuancen lässt aufhorchen. Daran anschließend das nervöse Digitalgerappel von "Birds (Of A Feather)", verwoben mit einem Basssynthesizer aus dem Hause Moog.

"City Lights" wechselt zu Funkrhythmen sowie Perkussion beziehungsweise Gitarren afrikanischer Prägung und singt erwartungsgemäß ein Loblied auf die Großstadt. "Le Nna Mfana" fordert auf, die Fesseln der kapitalistischen Wirtschaftsordnung abzuwerfen und beklagt den "education bullshit", was augenblicklich an Pink Floyds "Another Brick in the Wall (Part 2)" denken lässt.

Das Schlussstück "Tribute To Johnny Dyani" ist eine Hommage an den 1986 im Westberliner Exil verstorbenen Musikerkollegen Johnny Mbizo Dyani, ehemals Mitglied der einflussreichen Jazzcombo Blue Notes.

Eine kaleidoskopische, zwischen Schwarzafrika und westlicher Elektronik changierende Klangwelt. Bekanntes bleibt wiedererkennbar, obwohl auf den Kopf gestellt und neu gedacht als gelte es ins Bewusstsein zu rufen, dass die Bewohner der Südhalbkugel logischerweise einen anderen Blick auf das entwickeln, was uns Nordhalbkuglern selbstverständlich vorkommt. Das Album unbedingt eine Empfehlung für diejenigen, die es nicht lassen können und nach dem Ungewöhnlichen suchen! BG/TM
 


IzangoMa
"Ngo Ma"
(Brownswood; 26.5.2023)


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Foto: Blunt Moya

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