Das Album korrespondiert mit Christian Friedels nächster Regiearbeit am Schauspiel Frankfurt. Hätte noch mehr Musik wie von Woods Of Birnam bereitgestellt in seiner Inszenierung Verwendung gefunden, ließe sich fast von einem Soundtrack sprechen. Tatsächlich ist das Album deutlich umfangreicher und betrifft eine Literaturvorlage, die Christian Friedel laut Presseinfo des Schallplattenlabels gar nicht unbedingt dem Genre Science Fiction zuordnen möchte. Nach seinem Dafürhalten handelt es sich bei Stanislaw Lems "Solaris" eher um "eine Art PsyFiction, eine psychologische Fiktion".
Weshalb die Differenzierung? Der imaginäre Planet Solaris in den unergründlichen Weiten des Weltraums beheimatet einen Plasmaozean, der Schuldgefühle zu temporären Gestalten formt, die täuschend echte Kopien der Menschen abgeben, mit denen die Schuldgefühle verknüpft sind. Konfrontiert mit derlei Erscheinungen, sehen sich Wissenschaftler einer Raumstation, die Solaris erforschen, schier in den Wahnsinn getrieben. Kris Kelvin, die Hauptfigur des Romans, begegnet bei seinem Besuch auf der Raumstation einer Wiedergängerin seiner durch Selbstmord aus dem Leben geschiedenen Ehefrau. Spannende Geschichte vor einem ewig aktuellen Hintergrund.
Bernd Gürtler/TM
Woods of Birnam
"Solaris"
(Royal Tree; 12.12.25)
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