Die Marimba ist ein Holzschlaginstrument aus der Familie der Xylophone mit Wurzeln in Afrika und sowohl in der Klassik als auch der Populärmusik anzutreffen, siehe Ruth Underwood, zweitweise Mitglied von Frank Zappas Mothers Of Invention oder das "Under My Thumb" der Rolling Stones.
Wenn die Marimba vorkommt, dann jedoch gewöhnlich als Einzelexemplar.
Paul Changarnier, Nicolas Cousin und Alexandre Esperet, die Gründer von Trio SR9, kannten dank ihres Musikstudiums mit Sicherheit Steve Reichs "Six Marimbas", übertrugen das Prinzip auf eine Dreierbesetzung und bei ihren ersten drei Alben "Bach Au Marimba", "Alors, On Danse?" sowie "Ravel-Influence(s)" auf Werke von Georg Friedrich Händel, Béla Bartok, Alexandre Borodine, Erik Satie und eben Johann Sebastian Bach beziehungsweise Maurice Ravel.
Herrliche Steilvorlage, dachte Clément Ducol, ebenfalls Absolvent des Conservatoire National Supérieur, warum dasselbe nicht mit Popsongs versuchen? Richtig bekannten Popsongs?! Bevor es losgehen konnte, mussten die Musiker bestimmte Holzklangstäbe für ihre Marimbas so bearbeiten, dass kraftvollere, tiefere Basstöne spielbar werden.
Gastsänger fanden sich in Camille, Blick Bassy, Malik Djoudi, Camélia Jordana sowie Sandra Nkaké, und jetzt gibt es ein Wiederhören mit Billie Eilishs "Bad Guy", Rihannas "Don't Stop The Music", Lana Del Reys "Video Games", Frank Oceans "Super Rich Kids" oder "Happy" von Pharrell Williams im Marimbasound! Was kaum erwähnenswert wäre, würde "Deja Vu" nicht die Musik aus den im Original effizient durchkalkulierten, auf Massentauglichkeit getrimmten Songs herauskitzeln.
BG/TM
Trio SR9
"Deja Vu"
(No Format/Indigo 26.8.2022)
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