Die Sterne, die ab Mitte der sechziger Jahre über Saigon erstrahlen sollten, hießen Kim Loan, Khánh Ly, Trinh Công Son, Hung Cuòng & Mai Lê Huyên, Carol Kim, Thanh Vu oder Duy Quang & Thái Hiên. Die wenigsten von ihnen wollten oder konnten im Lande bleiben, nachdem der Krieg mit der Niederlage Südvietnams 1975 zu Ende gegangen war und der sozialistische Norden fortan den ideologischen Wertekanon bestimmte.
Entsprechend wurde im wiedervereinten Vietnam wenig getan, um Saigons populärmusikalisches Erbe zu bewahren. Klingende Zeitzeugnisse sind höchstens als zerschrammte Vinylsingles vom Flohmarkt erhalten geblieben. Jan Hagenkötter, Musikproduzent aus Frankfurt/Main, konnte bemerkenswert viele davon aufstöbern und auf seinen inzwischen drei Compilationalben "Saigon Supersound 1965-1975" für die Nachwelt verfügbar machen. Und er protegiert mit Saigon Soul Revival eine Band aus Ho-Chi-Minh-City, wie Saigon heute heißt, die seine Tonträgerreihe mit anderen Mitteln fortsetzt, wobei neben den historischen Referenzen auch zeitgenössische Elemente aus HipHop, Ska und Reggae einfließen.
Bernd Gürtler/TM
Saigon Soul Revival
"Hoa Âm Xua"
(Saigon Supersound; 8.11.2019)
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Konzerte
12.05.23 Berlin, XJazz Festival
14.05.23 Hamburg, Kampnagel
20.05.23 Frankfurt/M, Mousonturm
23.05.23 Dresden, Beatpol
24.05.23 Mannheim, Alte Feuerwache