Der Songtitel "Panopticom", erläutert Peter Gabriel im begleitenden Erklärclip, geht zurück auf den britischen Sozialreformer Jeremy Bentham und sein Panopticon, ein Konzept zum Bau von Gefängnissen. Die Gebäude kreisrund angelegt, die Gefängniszellen zur Kreismitte hin offen, im Zentrum ein Wachturm, so dass ein einzelner Überwacher viele Menschen auf einmal überwachen konnte.
Warum diese Idee, die George Orwells totalitären Überwachungsstaat aus "1984" vorwegnimmt, nicht umkehren, überlegt Peter Gabriel im Begleitvideo weiter. Sofern "big brother becomes little sister", sprich sich der Wachturm im Zentrum ersetzen ließe durch einen gigantischen "Data Globe", der entsprechende Erfahrungen der gesamten Menschheit zum Nutzen aller sammelt und verfügbar hält, käme dann nicht die Allgemeinheit schneller dem auf die Schliche, was "those who are in power" den lieben langen Tag so treiben?
Kein Zufall auch der Veröffentlichungstermin exakt zum ersten Vollmond des Jahres 2023. Peter Gabriel denkt, ein Blick hinauf zum Himmelskörper macht bewusst, dass die Menschheit drauf und dran ist, ihre Lebensgrundlagen unten auf Erden zu vernichten.
Eingespielt wurde "Panopticom" mit der höchst kompetenten Stammbesetzung aus Tony Levin, David Rhodes und Manu Katché an Bass, Gitarre und Schlagzeug. Gastbeiträge kamen unter anderem von Brian Eno. Die Covergestaltung des Vorabsongs besorgte David Spriggs.
Bernd Gürtler/TM
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