Grundsätzlich Neues erfindet das illustre Vierergespann aus Stephen Malkmus, Matt Sweeney, Jim White und Emmett Kelly gewiss nicht, bewältigt das aber mit bemerkenswerter Spielfreude und in ebensolcher, stilistischer Bandbreite. "Chrome Mess" ist knuffiger Alternative Rock, "North Of The Border" feinster, dekonstruierter Desert Blues. "Our Hometown Boy" erinnert schwer an den Folkrock der The Byrds, "Hey" bedient sich bei The Velvet Underground, "Killed By Death" verweist im Songtitel auf Motörhead.
Der Icherzähler des fast schon epischen "Six Deaf Rats" teilt seine Verwunderung, weshalb seine Liebste "those high heel shoes" im Bett anbehält. Die Textzeile "the modern warfare for which we train is nothing like a fuckin' video game" aus "Action For Military Boys" scheint den ewig Kriegstüchtigen ins Stammbuch geschrieben.
Das Video zu "Rio's Song" ist eine Komplettadaption des Clips zum "Waiting On A Friend" der Rolling Stones, wobei die Rolle von Mick Jagger und Keith Richards bei The Hard Quartet auf Stephen Malkmus beziehungsweise Matt Sweeney übergeht. Scheint so, als bildeten die beiden den Nukleus der Formation. Die Songs schreiben nicht sie allein, ein Großteil entstand als Teamarbeit in Koautorenschaft. Sehr kurzweilig, sehr unterhaltsam!
Bernd Gürtler/TM
The Hard Quartet
"The Hard Quartet"
(Matador/Beggars; 4.10.24)
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