06.10.2023 | Rezension

Heated Land

Forest Tapes

(K&F/Hometown Caravan)

Nachhaltigkeit in der Populärmusik? Heated Land wüssten, wie das aussehen könnte. Zurück zu den Ursprüngen, lautet ihr Vorschlag. Ein einziges Mikrofon braucht es dafür, aufgestellt am akustisch günstigsten Platz im Raum, drum herum die Musiker mit ihren Akustikgitarren, Geigen und Kontrabässen in sorgsam ausgetüftelten Anordnungen. Keinerlei Overdubs oder sonstige Korrekturen im Anschluss, es gilt der gespielte Ton. "Forest Tapes" ist nach dem Vorbild solcher Versuchsanordnungen entstanden, das Ergebnis klanglich selbstredend besser als die Bristol Sessions der Carter Family von 1927.

Heated Land sind ein Musikerkollektiv um den Sänger und Songschreiber Andreas Mayrock, der mit seiner Frau teils in Dresden, teils im ländlichen Bayern lebt. Eben dort, in einem Häuschen am Waldrand, sind die "Forrest Tapes" entstanden. Steinbildhauer Milan Lipsky, Vermieter des Refugiums, spielt das Saxophon in einer epischen Version von "Off The Trees". Wilhelmine Schwab und Raja Ghraizi steuern Violine und zweite Gitarre bei, Simon Preuss den Kontrabass. Als Toningenieur stellte sich Torsten Lang zu Verfügung, aufgenommen wurde direkt auf Magnettonband. Thematisch handeln die zehn Songs laut Presseinfo des Schallplattenlabels von "Natur, Unendlichkeit, Kapitalismus, Selbsterkenntnis und Gemeinschaft." Reinhören, es lohnt sich, ganz gleich ob einem nordamerikanisch geprägte Roots Music liegt oder nicht.
Bernd Gürtler/TM

Heated Land
"Forrest Tapes"
(K&F/Hometown Caravan; 29.9.23)

Heated Land im Netz
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Konzerte
06.10.23 Friedland, Café Jazzova
07.10.23 Dresden, Geh8
08.10.23 Mauna, Mauna Beach
11.10.23 Leipzig, Plagwitzer Brauerei
12.10.23 Berlin, Madame Claude
14.10.23 Lübeck, Tonfink
15.10.23 Hamburg, Gewerkstatt
17.10.23 Köln, Weltempfänger
18.10.23 Kassel, Sandershaus
19.10.23 Heckenbeck, Weltbühne
20.10.23 Kiel, Prinz Willy
21.10.23 Kellinghusen, Klappstuhlkultur