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John Cale: Gäste eingeladen, und sie kamen in Scharen

Wer eine Ahnung entwickeln will, welchem Einsamkeitsschmerz sich "Heartbreak Hotel" verdankt, muss John Cales Studioversion aus dem Jahr 1975 hören. Der gebürtige Waliser verleiht Elvis Presleys Erstfassung ein Vielfaches an Seelenqual. Davor und danach gab es Experimentelles, Kammermusiksongs, Hardrock und Orchesterwerke. Nicht nur, um seiner Vergangenheit als Mitbegründer von The Velvet Underground zu entfliehen, ist der Künstler stets bemüht gewesen, keine Langeweile aufkommen zu lassen. Für sein Mitte Januar 2023 geplantes neues Soloalbum "Mercy", hatte er sich Gäste eingeladen, und sie kamen in Scharen.

Zwei Vorabauskopplungen setzen schon immer gewisse Akzente. "Night Crawling" schlendert in Erinnerung an gemeinsame New Yorker Partynächte mit David Bowie gemächlich die Memory Lane hinunter.

"Story Of Blood" ist eine Gemeinschaftskreation mit Natalie Mering, in der Populärmusikwelt unter dem Künstlerpseudonym Weyes Blood zum Begriff geworden. Ihre "puritanical vocals" findet er faszinierend, lässt John Cale im Presseinfo des Schallplattenlabels ausrichten. Würde sie sich als Gesangspartnerin für "Story Of Blood" gewinnen lassen, dachte er, "it would be beautiful. What I got from her was something else! Once I understood the versatility in her voice, it was as if I'd written the song with her in mind all along. Her range and fearless approach to tonality was an unexpected surprise. There's even a little passage in there where she's a dead-ringer for Nico." Weitere Gastbeiträge kommen unter anderem von Animal Collective, Fat White Family und Sylvan Esso.
Bernd Gürtler/TM
 


John Cale
"Mercy"
(Domino; 20.1.2023)


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Foto: Madeleine McManus

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