Chefdenker des in San Francisco beheimateten Quartetts ist Greg Saunier, Absolvent des renommierten Oberlin Conservatory Of Music in Oberlin, Ohio und vom US-Musikmagazin Rolling Stone neben Brian Chippendale und Zach Hill als einer der "trailblazing 21st-century avant-rock percussionists" gehandelt.
Mit "Future Teenage Cave Artists" erscheint Deerhoofs fünfzehntes Studioalbum seit 1997. Der extrem fragmentierte, unfassbar genreübergreifende, irrsinnig schräge Charakter der Stücke, spiegelt den unsteten Zeitgeist, der als einzige Gewissheit bereithält, dass es garantiert keine Gewissheiten gibt. Nach einer apokalyptischen ersten Hälfte mit "Sympathy For The Baby Boo", "New Orphan Asylum For Spirited Deerchildren" sowie "Zazeet" als Höhepunkt, gewinnt im Anschluss an das nach Joseph Haydns "Sinfonie Nr. 45" benannte "Farewell Symphony" ein versöhnlicher Grundton die Oberhand. Mag die Lage aussichtlos sein, Bange machen gilt nicht, verkündet das Pianofinale "I Call On Thee".
Nein, Rock ist keineswegs tot und riecht noch nicht mal streng, wenn sich Deerhoof seiner annehmen. Frank Zappa und Captain Beefheart winken wohlwollend von ihrer Wolke herab, David Thomas von Pere Ubu springt ihnen aus dem Diesseits bei.
BG/TM
Deerhoof
"Future Teenage Cave Artists"
(Joyful Noise/Cargo; 19.6.2020)
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