Extra für das schlicht "G. Love & Special Sauce" betitelte Debütalbum reaktiviert seine damalige Schallplattenfirma Sony Music aus dem eigenen Portfolio das Uraltlabel Okeh. Ursprünglich von dem Deutschamerikaner Otto K. E. Heinemann 1916 in New York gegründet, werden Okeh Records nach dem Zweiten Weltkrieg zum Sprungbrett für schwarze R&B-Stars wie Big Maybelle, Chuck Willis oder Screamin' Jay Hawkins. Ähnlich die Signalwirkung von G. Love & Special Sauce. Ihre Verknüpfung von HipHop-Beats und archaischen Bluessounds fiel genau in die Zeit als die ebenfalls von Sony Music initiierte CD-Serie "Roots'n'Blues" Einspielungen von Memphis Minnie, Bukka White oder Robert Johnson zugänglich machte.
Das zweite G. Love & Special Sauce-Album "Coast To Coast Motel" stieß leider schon auf geringere Resonanz, obwohl weitaus origineller als der Albumvorgänger. Dann braucht Garrett Dutton eine Weile sich neu aufzustellen, um jetzt mit "The Juice" wieder beachtliche Ergebnisse zu erzielen. Der Überraschungseffekt hält sich zwar in Grenzen, man kennt die Stilmixtur inzwischen und dank des World Wide Web vermischt sich heutzutage sowieso jedes mit jedem. Aber die zwölf Songs sorgen für Abwechslung und gute Laune. Zahlreiche Gäste sind dabei, neben dem einstigen Okeh-Kollegen Keb' Mo' unter anderem Marcus King und Robert Randolph, der berühmte Slidegitarrist der amerikanischen Gospelgemeinde. Die Songtexte seien sowohl privater Natur als auch politisch, heißt es im Pressetext.
Bernd Gürtler/TM
G. Love And Special Sauce
"Juice"
(Philadelphonic; 17.1.2020)
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