|   Rezension

Rodrigo y Gabriela

Mettavolution

(BMG)

Akustische Gitarrenmusik, die begeistert und eine erstaunliche Vorgeschichte mitbringt. Geboren Anfang der siebziger Jahre in Mexico City und aufgewachsen unter dem Eindruck der elterlichen Faszination für Flamenco und Jazz, finden Rodrigo Sánchez und Gabriela Quintero im Teenageralter zum Heavy Metal und verschreiben sind der Stilistik mit ihrer Band Tierra Ácida.

Ein Schallplattenvertrag, der sich abzeichnet, kommt leider nicht zustande. Daraufhin tingeln die beiden durch die Bars und Kneipen der Urlauberkolonie Ixtapa an der mexikanischen Pazifikküste, was auch nicht wirklich weiterbringt. Erst als sie ihren Lebensmittelpunkt nach Dublin, Hauptstadt der Republik Irland verlegen, geht es rasant bergauf. Album Nummer drei, schlicht "Rodrigo y Gabriela" betitelt, vertreibt die Arctic Monkeys 2006 vom Spitzenplatz der irischen Charts. Das Geheimnis des Erfolgs liegt in der Produktion. Ihre Gitarrenkunst wird nicht wie bei der Mehrheit ihrer Mitbewerber als akustische Musik produziert sondern wie gewöhnlicher Rock. "Mettavolution" entstand unter Mitwirkung von Dave Sardy, bestens bekannt durch seine Zusammenarbeit mit Oasis, Marylin Manson, Wolfmother oder Band Of Horses, zudem in der Lage, bei Bedarf Kontrabass, Synthesizer sowie diverse Percussions beizusteuern. Dass Adaptionen berühmter Songklassiker von Vorteil sein könnten, ist ihnen ebenfalls bekannt. War es auf "Rodrigo y Gabriela" eher naheliegend Led Zeppelins "Stairway To Heaven", fiel diesmal die Wahl auf "Echoes". Das knapp zwanzigminütige Kernstück des 1971er Pink Floyd-Albums "Meddle", wird von der opulenten Klanghülle des Originals befreit und seine Struktur auf zwei Akustikgitarren übertragen, inklusive der eröffnenden Echolot-Plings. Absolut umwerfend, wirklich sensationell!
Bernd Gürtler/TM


Rodrigo y Gabriela
"Mettavolution"
(BMG; 26.4.2019)


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Foto: Ebru Yildiz

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