Die Kombination des konventionellen Schlagzeugs mit Elektronik, hatten Jacob Maskell-Key und Peter Jones bereits als Absolventen des Leeds Conservatoire kultiviert. Im ugandischen Kampala sollten sich ihre Errungenschaften mit den speziellen Trommelspielweisen Ostafrikas zu einem handgefertigten, dramaturgisch gestalteten, als Hörereignis gedachten African Techno verbinden. Gemeinsam mit den ehemaligen Nilotika-Mitgliedern Henry Isabirye, Henry Kasoma und Jamiru Mwange entsteht Nihiloxica. Beide Seiten versichern, dass der kulturelle Austausch auf Augenhöhe stattfindet.
Drei Vollelängealben schlagen inzwischen zu Buche, wobei spätestens "Source Of Denial" den Gedanken zu streuen weiß, dass es dem transkontinentalen Quintett nicht ums bloße Musikmachen geht. Die klaustrophobische Endlosrhythmik soll das Erlebnis der Visabeschaffung, um in Großbritannien auftreten zu dürfen, nachempfindbar machen. "We wanted to create the sense of being in the endless, bureaucratic hell of attempting to travel to a foreign country that deems itself superior to where you’re from", ließ die Band über das Presseinfo des Schallplattenlabels verlauten. Und verarbeitet in "Interrogation/Welcome", dem Intro zum Titelsong, automatische Warteschleifenansagen des Callcenters der Visabehörde, die sich bemüßigt fühlt unter anderem abzufragen "Have you ever been involved in, or suspected of being involved in, war crimes, crimes against humanity, genocide?" Radikale Musik mit dringlicher Botschaft!
Bernd Gürtler/TM
Nihiloxica
"Source Of Denial"
(Crammed Discs; 29.9.23)
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Konzerte
07.11.23 Hamburg, MS Stubnitz
09.11.23 Berlin, Supamolly