Das Unelitäre, Freundvolle findet seine Anhänger. Noch bevor Ezra Collective 2023 für ihr zweites Album "Where I'm Meant To Be" als erste Jazzcombo überhaupt beim renommierten Mercury Price bedacht werden, hat Quincy Jones sie bereits auf dem Schirm und ins Schweizerische Montreux einfliegen lassen, als angemessene musikantische Umrahmung einer für ihn selbst anberaumten Geburtstagsfeierlichkeit. Von Konzerttourneen rund um den Globus, finden sich auf "Dance, No Ones Watching" speziell afrikanische Stilsouvenirs eingeflochten. Der ghanaische Rapper M.anifest bestreitet zusammen mit Südafrikanerin Moonchild Sanelly einen Gastsängerauftritt bei "Streets Is Calling". Unter anderem von Fela Kuti inspiriert wurde "The Harald". Einflüsse des westafrikanischen Highlife lassen "Ajala", "Shaking Body" oder "Palm Wine" erkennen.
Entsprechend dem Albumtitel wollten Ezra Collective ein "statement of freedom" abgeben. "This record says that you can be who you want to be, regardless of what’s around you, regardless of what people are saying, because on a deeper level, no one is watching. Don't let the perspective of someone else steal your joy", lässt Femi Koleoso im Presseinfo des Schallplattenlabels ausrichten. Nicht ganz zufällig erinnert "Dance, No Ones Watching" an eine samstägliche Partysause. Es beginnt aufkratzt im Lieblingstanzklub Downtown und nimmt im Morgengrauen erschöpft, aber glücklich den ersten Bus nach Hause zurück in die Vororte. Bestens geeignet zum Feiern, zum Anhören ebenso.
Bernd Gürtler/TM
Ezra Collective
"Dance, No Ones Watching"
(Partisan; 27.9.24)
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