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Foto: Max Zerrahn 

Hans Joachim Roedelius: Nach vorn schauen, nach hinten hören

"Du bist aus Dresden?" Der aus Dresden angereiste Journalist staunt nicht schlecht. Zur Debatte stand eigentlich "Harmonia '76", ein Album, das 1997 unveröffentlichtes Material aus gemeinsamen Sessions von Harmonia und Brian Eno zugänglich macht. Zwecks Interviews hatte die Band in einem Kölner Szenehotel Quartier bezogen. Aber dann bereits im Weggehen begriffen, eröffnet Hans Joachim Roedelius unglaubliche Familiendetails. Dass seine Schwester in Dresden lebt, in den Hochhäusern hinterm Hauptbahnhof, schon zu Vorwendezeiten. Dass einer seiner Vorfahren Apotheker am Hof August des Starken gewesen sei!

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Foto: Tonje Thilesen 

(Sandy) Alex G: Yippiejaja-yippie-yippie-yeah

Selbst ist der Mann. Oder die Frau, je nachdem. Angloamerikanische Populärmusik jedenfalls verdankt dem Selbermachen wie es eine berühmte Baumarktwerbung propagiert, manchen ihrer spektakulärsten Momente. Spätestens seit dem Punkrock Mitte der siebziger Jahre und jetzt eben gerade wieder. (Sandy) Alex G heißt der Mann der Stunde. Einschlägige Medienkanäle feiern den Amerikaner euphorisch. Das Webmagazin Fader handelt ihn bereits als "once-in-a-generation-talent." Vom jüngsten Studioalbum "House Of Sugar" (Domino) wäre vermutlich sogar Brian Wilson schwer beeindruckt.

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John Sebastian/Foto: Henry Diltz 

Back To The Garden: Fünfzig Jahre Woodstock

"An Aquarian Exposition: 3 Days Of Peace & Music" versprach das rote Plakat mit der stilisierten Gitarre und einer weißen Friedenstaube. Über die Bühne ging die Veranstaltung vom August 1969 dann nach zweifacher Ortsverlegung auf einem Farmgelände anderthalb Meilen nordwestlich von Bethel, New York, und gilt heute als Schlüsselmoment der amerikanischen Jugendkultur, der gesamten westlichen Welt sogar. Eine Laune der Geschichte? Reiner Zufall das alles? Mitnichten, es fand zusammen was früher oder später schlicht zusammenfinden musste.

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The Who/Foto: Henry Diltz 

Back To The Garden: Woodstock zum Hören

Die Mutter aller Schallplattenveröffentlichungen zum Festivalereignis ist und bleibt "Woodstock: Music From The Original Soundtrack And More", erschienen Mitte Mai 1970, knapp einen Monat nachdem der Dokumentarfilm "Woodstock" in den Kinos angelaufen war. Das Dreifachalbum im Klappcover bündelt die "3 Days Of Peace & Music" exemplarisch und hat über die Jahre mehrere Nachauflagen erlebt. Daneben etabliert sich ein Aufbereitungsansatz, der die originalgetreue Audiorekonstruktion der Veranstaltung verfolgt. Aktuelle Ergebnisse liegen jetzt vor.

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Grace Slick/Foto: Henry Diltz 

Back To The Garden: Woodstock zum Lesen

Woodstock! Woodstock! Woodstock! Zum Jubiläum tönt es aus sämtlichen Medienkanälen. Fernsehen, Radio, Printerzeugnisse, überall sind die berühmten Tage im August 1969 präsent. Was tun, um bei der Überfülle an Information die Orientierung nicht zu verlieren? Am besten sich auf das Wesentliche konzentrieren, und das sind in diesem Fall drei Buchpublikationen. Ganz oben auf der Liste, "Woodstock: Die wahre Geschichte", aufgeschrieben vom Cheforganisator Michael Lang persönlich. Das reine Lesevergnügen und informativ bis zum Abwinken!

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Foto: Emily Dyan Ibarra 

Kein Rost, nirgends! Neil Young geht dem Wind nicht aus dem Wege

"People want to hear about love", wettert Neil Young zu krachigen Rockgitarrenriffs 2015 auf "The Monsanto Years". Wirklich fatal, wozu sich die Populärmusikform, deren namhafter Vertreter er ist, ständig genötigt sieht. Nach Liebesliedern verlangt das Publikum! Aufklärung über "the Chevron millions going to the pipeline politicians" oder "the beautiful fish in the deep blue sea, dying"? Besser nicht, das schlägt bloß aufs Gemüt. Nun trifft es zu, dass Neil Young sein Scherflein beigetragen hat zum Liebesliederfundus der Menschheit. Bei ihm jedoch bekommen solche Songs Gewicht, weil geknüpft an ein sicheres Gespür für brisante Gesellschaftsthemen.

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Foto: Devil Duck 

Ewig langer Schatten: Gunner & Smith verknüpfen Vergangenheit und Gegenwart

Ein Kerl wie ein Baum, Rauschebart, Basecap, Holzfällerhemd, Bluejeans, derbes Schuhwerk und auf Pressefotos im Dickicht irgendeiner Waldvegetation abgelichtet. Das soll ein Akademiker sein? Würde man nicht vermuten, sollte es aber. Geoff Smith, Sänger und Hauptsongschreiber bei Gunner & Smith, dem Vernehmen nach ein Geschichtsnerd, wollte seiner Passion ein solides Fundament geben und erwarb einen Master's Degree in Religious History, Schwerpunkt Radical Reformation, weiß also jetzt bestens Bescheid, was den sogenannten linken Flügel der europäischen Reformation des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts angeht, eine Bewegung, die sich in Opposition zu Martin Luther herausbildete und beispielsweise durch Thomas Münzer vertreten wurde.

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Foto: Simon Lowery 

Abrakadabra und dreimal schwarzer Kater: Alan Parsons schwingt den Zauberstab

Seit seiner Kindheit ist Alan Parsons begeisterter Anhänger der Zauberkunst. Auf den Geschmack brachte ihn ein Zauberkastenset, das er zu Weihnachten geschenkt bekam. Der gebürtige Brite, vergangenen Dezember siebzig geworden, sammelt Zaubertricks und gibt selbst welche zum Besten. Freilich im Kreise der Familie oder vor Freunden höchstens. Bis auf neulich, als er den "Hopping Half", seinen Lieblingstrick, ausgeführt mit einer Silber- und einer Kupfermünze bei CNN vor laufender Kamera zeigen durfte. "Weiß nicht, ob sie es verwendet haben", gesteht er bei einer Telefonverabredung anlässlich seines jüngsten Soloalbums "The Secret" (Frontiers). Und dass er Mitglied der Academy Of Magic Arts, der amerikanischen Vereinigung der Zauberkünstler sei und des Öfteren Gast in deren Hauptquartier, dem Magic Castle von Hollywood.

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Foto: Michael Wilson 

Der Mann am Klavier: Dr. John ist gestorben, und New Orleans verliert seinen wichtigsten Populärmusikbotschafter

"The Last Waltz", Martin Scorseses meisterhaftes Filmdokument vom Abschiedskonzert der amerikanischen Rockformation The Band 1976 im Winterland Ballroom zu San Francisco hat einen seiner packendsten Momente, wenn sich ein bärtiger Mann in Rüschenhemd, kariertem Glitzersakko, pinkfarbener Fliege und magischen Amulettketten um den Hals ans Klavier schwingt, kurz einzählt und dann mit kratziger Stimme sein "Such A Night" vorträgt. Eine wahre Sternstunde und zu verdanken keinem geringeren als Dr. John, bürgerlich Malcolm Mac Rebennack, geboren in New Orleans und auserwählt, die kulturelle Vielfalt seiner Heimatstadt zum Klingen zu bringen. Jetzt ist der sechsfache Grammy-Preisträger im Alter von siebenundsiebzig Jahren gestorben.

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Foto: K&F Records 

Die Kliffs, zwei Kanadier aus Berlin: Kristina Koropecki und Mark Bérubé mit ihrem Duoprojekt

"Das war unproblematischer in den Sechzigern", erläutert Mark Bérubé und schaut aus dem Fenster seiner Wohnung im vierten Stock eines Berliner Mietshauses direkt gegenüber dem Ostbahnhof auf der anderen Seite der Spree. Bis Herbst 1989 ist das hier Zonenrandgebiet gewesen beziehungsweise im Ostteil der Stadt der Todesstreifen. Heute herrscht wie vielerorts in der bundesdeutschen Kapitale rege Bautätigkeit, während die Mieten in den Altbeständen derart rasant steigen, dass es mittlerweile massenhaft zu Bürgerprotesten kommt. Mark Bérubé, seine Lebensgefährtin und die beiden Kinder sind ebenfalls betroffen.

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Foto: Fire Records 

Jad Fair & Half Japanese: Die Band, die Anspruch auf die Krone hätte

Symbolträchtiger konnte das Albumcover kaum sein. Vorn auf "The Band That Would Be King" zwei Boxchampions im Ring. Der, der im nächsten Moment durch einen Kinnhaken zu Boden gehen wird, zeigt die Gesichtszüge von Elvis Presley. Der andere, der den King Of Rock'n'Roll souverän niederstreckt, ist zweifelsfrei Jad Fair, Sänger und Gitarrist der Half Japanese. Gemeinsam mit seinem Bruder David gründete er Mitte der siebziger Jahre jene Band, die den angloamerikanischen Rock ordentlich aufmischen sollte.

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Foto: Zoe Sanli 

"Ich mochte immer das Unkonkrete, das sich magisch aufladen lässt"

Stella Sommer über Songpoesie und ihr neues Album mit Die Heiterkeit

Das Hamburger Abendblatt schrieb, als Sängerin der Formation Die Heiterkeit nimmt Stella Sommer den Zuhörer "an die Hand und steigt eine schummrige Kellertreppe hinunter. Hin zu unausgeleuchteten Winkeln, in denen das Schöne umso geheimnisvoller scheint." Richtig, wobei es nicht nur die dunkle, an Nico erinnernde Stimmfärbung ist, von der eine geradezu magnetische Anziehungskraft ausgeht.

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Foto: Lior Keter 

Arabischer Frühling: Dudu Tassa & The Kuwaitis aus Tel Aviv

Sein Großvater und dessen Bruder bildeten das im Nahen Osten sehr geschätzte Duo Saleh & Daoud Al-Kuwaiti. Mit El Hajar erscheint das erste internationale Album von Dudu Tassa & The Kuwaitis, das modern angerockte Neufassungen von Songs aus dem Nachlass der berühmten Vorfahren enthält und der jüdischen Bevölkerung Israels mit arabischen Wurzeln eine kraftvolle Stimme beschert.

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Foto: Anja Schneider 

Schön machen

Krautblues mit Andi Valandi & Band

Nein, versichert Andi Valandi, bloß weil Schlagzeugerin Selin Wutzler im Umfeld der Dresdner Kunstgalerie Hole Of Fame verzeichnet wird, sind sie noch kein Kunstprojekt. Auch kein Klassikensemble auf Abwegen, obwohl Keyboarder Frank Dresig sonst beim Improvisationskollektiv Neue Dresdner Kammermusik in die Tasten greift. Die perfekte Symbiose verschiedener Mehrfachbegabungen, das sind sie schon eher. Und ein ziemlicher Aufreger ihr räudiger Sound, der direkt an Andi Valandis Straßenmusik anknüpft. Auch überregional, nicht nur daheim in Dresden, sorgt ihr Krautblues, wie sie es selbst nennen, reichlich für Furore.

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Foto: PR 

Joan Baez: Schwierigkeiten mit der Altersteilzeit

Ein letztes Album sollte es 2018 mit Whistle Down The Wind noch geben, zum Abschied eine letzte Tournee, dann wollte Joan Baez kürzertreten. Bei einer derartigen Lebensleistung nur verständlich. Doch die Altersteilzeit gestaltet sich schwierig, das Publikum will nicht loslassen. Inzwischen geht ihre „Fare-Thee-Well“-Tour um ein halbes Jahr in die Verlängerung.

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Foto: Brian Wharhires 

Aus dem Vollen geschöpft

Seamus Fogarty verdichtet ein unberechenbares Füllhorn namens World Wide Web zu Songs

Bei "Short Ballad For A Long Man" zu Beginn seines Albums "The Curious Hand" (Domino) rieb sich der geneigte Hörer verdutzt das Ohr. Was ist das, Irish Folk? Die ersten Takte jedenfalls. Direkt im Anschluss zündet ein wahres Ideenfeuerwerk und das Beste daran, es geht so weiter. Jeder Song sensationell anders! Entsprechendes abgezeichnet hatte sich bereits beim Vorgängeralbum "God Damn You Mountain" (LostMap), eine Fortsetzung fand sich auf der nachfolgenden EP "The Old Suit" (Domino). Irgendwie irisch der Sound und doch von einer ungeheuren stilistischen Bandbreite.

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Foto: Klaus Hessel 

"Wir wollten Männermusik machen!"

Ray van Zeschau lässt die Freunde der italienischen Oper auferstehen

Das Ende der DDR ging mit einem beispiellosen Kreativitätsschub einher. Im selben Maße wie der alte Machtapparat ins Wanken geriet, entstanden Freiräume mit faszinierenden Möglichkeiten. Die Freunde der italienischen Oper sind aus eben diesem ungeheuer ergiebigen Nährboden erwachsen. Das Alleinstellungsmerkmal der 1988 in Dresden gegründeten Formation bestand in einem derben, nicht unraffiniert arrangierten, posaunengetriebenen Punkrock, auf der Konzertbühne verknüpft mit teils verstörenden Filmsequenzen.

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Foto: Fred Wissink 

Gut aufgehoben

Mit seinen Compilations "Saigon Supersound Volume One & Two" bewahrt Schallplattenproduzent Jan Hagenkötter aus Frankfurt/Main südvietnamesische Populärmusik der Jahre 1965-1975 vor dem unwiederbringlichen Verlust.

Als im April 1975 der letzte Luftwaffenhelikopter vom Dach des US-Botschaftsgebäudes in Saigon abhob und tags darauf Südvietnams Kapitale von Truppen der nordvietnamesischen Volksarmee eingenommen wurde, war das Schicksal einer südvietnamesischen Populärmusikepoche besiegelt. Ein furchtbarer Krieg beendet, gleichzeitig verschwand ein kulturelles Segment, von dem Außenstehende gar nicht dachten, dass es sich überhaupt herausbilden konnte. Aber der weltweite Siegeszug von Rock'n'Roll, Beat und Soul blieb in Südvietnam keineswegs unbemerkt.

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